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Großbanken in Europa verzeichnen ein höheres Wachstum der Gewinner im Vergleich zur Konkurrenz aus den USA


Die europäischen Banken segeln seit Jahresanfang mit dem Rückenwind der steigenden Zinsen. Davon profitieren nicht nur ihre Erträge, sondern auch ihre Aktienkurse. So hat der europäische Stoxx-Banken-Index seit Jahresanfang um 15 Prozent zugelegt, während das amerikanische Pendant, der KBW-Index, 18 Prozent verloren hat. Zwar helfen die höheren Zinsen auch den US-Banken, aber hier gab es mit den Schwierigkeiten der Regionalbanken wie zum Beispiel der Silicon Valley Bank deutlichen Gegenwind.

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Blickt man nur auf die zehn größten Banken, wie es nun die Beratungsgesellschaft EY in einer am Montag veröffentlichten Studie gemacht hat, weisen die europäischen Topinstitute ein höheres Gewinnwachstum auf. Nach EY-Berechnung haben die zehn größten Banken Europas, zu denen die Deutsche Bank zählt, im ersten Halbjahr ihren kumulierten Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 80 Prozent auf 75 Milliarden Euro deutlich verbessert. Die zehn größten US-Banken erhöhten ihren addierten Nettogewinn in den ersten sechs Monaten um 7 Prozent auf rund 82 Milliarden Euro.

Sondereffekt durch Credit Suisse

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Die Zwischenbilanz der europäischen Banken wird dabei nach EY-Angaben deutlich von dem Sondereffekt der UBS beeinflusst. Nach der Übernahme des heimischen Konkurrenten Credit Suisse hat sich der Nettogewinn der Schweizer Großbank in der ersten Jahreshälfte auf 27,4 Milliarden Euro fast versiebenfacht. Bereinigt davon hätte die UBS nach EY-Angaben im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von knapp 2 Milliarden Euro erzielt.

Das schmälert auch die Zwischenbilanz der europäischen Großbanken, deren Nettogewinn dann nur 49,3 Milliarden Euro betragen würde. Gleichwohl hätten sie mit einem Gewinnwachstum von knapp 19 Prozent im Vergleich zur US-Konkurrenz weiterhin die Nase vorn.

Erstmals profitabler als US-Banken

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Mit dem Sondereffekt der Credit-Suisse-Übernahme stieg die Eigenkapitalrendite der europäischen Banken zum 30. Juni auf 15,5 Prozent, fast 6 Prozentpunkte mehr als zwölf Monate zuvor. Die Profitabilität erreichte nach Angaben der EY-Berater ihren mit Abstand höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Sie lag zudem erstmals in diesem Zeitraum höher als die der amerikanischen Topinstitute. Deren Eigenkapitalrendite lag Ende Juli bei 12,6 Prozent.

Die Schweizer UBS hat mit 27,4 Milliarden Euro auch am meisten in der ersten Jahreshälfte verdient. Dahinter folgt J.P. Morgan Chase, die größte amerikanische Bank, mit 24,8 Milliarden Euro. Sie ist zudem die Bank mit dem höchsten Börsenwert: 392 Milliarden Euro zum Stichtag 31. August. Dahinter folgen die Bank of America mit 210 Milliarden Euro und Wells Fargo mit 139 Milliarden Dollar. An vierter Stelle rangiert die erste europäische Adresse, die britisch-asiatische HSBC mit 133 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu bleibt die Deutsche Bank mit gut 20 Milliarden Euro ein Leichtgewicht.

„Die europäischen Großbanken haben in den vergangenen Monaten von den Zinserhöhungen der Europäischen Zen­tralbank und der damit einhergehenden Ausweitung der Zinsmarge deutlich profitiert, ihre US-Pendants gleichermaßen“, sagte Ralf Eckert, Managing Partner für Finanzdienstleistungen bei EY. Die Zinsentwicklung habe die negativen Effekte aus Ukrainekrieg, Inflation und stagnierendem Wirtschaftswachstum in Europa überkompensiert.

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Neben der Krise der US-Regionalbanken hätten die Turbulenzen im Technologiesektor und das weiterhin schwache Geschäft mit Börsengängen und Übernahmen die amerikanischen Topinstitute gebremst, ergänzte Robert Melnyk, Partner und Leiter Banking & Capital Markets bei EY.

Nach Ansicht von Eckert hängt die weitere Entwicklung von der Geldpolitik der Notenbanken und der Konjunktur ab. Er wertet das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten weiterhin als robust. Eine Abschwächung ist für Eckert nicht zu erkennen. Dagegen stagniere die Wirtschaft in einigen großen EU-Ländern wie zum Beispiel Deutschland bei nach wie vor erheblichem Inflationsdruck. Das dürften die europäischen Banken zu spüren bekommen.

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Author: Donald Martin

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